Ganz am Ende des Firmaments,
wo niemand je gewesen,
an einem Ort den niemand kennt,
vielleicht uns unbekannte Wesen,
da schwebte einst ein Schloss.
Doch kein normales, nein!
Aus Luft war es gebaut, mit keinem Stein,
so leicht wie Seide und doch ein riesiger Koloss.
In dem Schloss lebte einst ein König
im höchsten Turm
und wie aus der Asche der Phönix
erneuerte er sich seit Hunderten von Jahren im Sturm.
Das Schloss, so prachtvoll und reich,
von unendlicher Schönheit,
war einsam und verwaist.
Denn dort oben auf der Spitze war der König allein
Dort oben auf der Spitze konnte kein anderer sein.
Tag für Tag saß er auf seinem Thron,
sah von dort auf die Erde hinab ohne jegliche Emotion.
Alles war ihm so fern,
weiter weg als jeder Stern.
Das Irdische mit all den Narben
wollte er nur aus der Ferne haben.
Doch gab es einen Sog,
der ihn voller Schmerz und Leid hinunterzog
in Richtung Sterblichkeit.
Und was er auch tat, wie er auch kämpfte
die Kraft war so stark,
dass sich das Luftschloss langsam senkte.
Mit einem lauten Knall traf es auf dem Boden auf
und der König war auf einmal auf der Erde drauf.
Mit bloßen Füßen und Tränen im Gesicht
stand er im Sand im Sonnenlicht.
Mit all seinen Gefühlen in der Hand
war er gestrandet auf dem Land.
Und durch die Berührung mit der Erdenschwere
verpuffte sein Schloss in die weite Leere.
Da dem König nichts anderes übrig blieb,
folgte er seinem Herzen, wohin es ihn trieb.
Und auf dem Weg den Boden entlang
merkte er, dass es dort, wo er sich befand,
besser war als gedacht,
und dass die ganze Lebenspracht
ihn wunderbar menschlich macht.
Über ihn wacht, Tag und Nacht, mit all ihrer Kraft.
Manchmal noch sehnt er sich zurück
in die alte Zeit,
in die wattige Leichtigkeit.
Doch ohne stets gen Himmel zu streben
findet er nun sein Glück
in der Liebe zum Erdenleben.